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Gesunder Garten

Das unscheinbare Essen aus dem Garten, wie Sie Planzen im Garten anbauen können. Natürlich Natürlich!

Echter Lavendel (Lavandula angustifolia)

Lavendel findet hauptsächlich Verwendung als Zierpflanze oder zur Gewinnung von Duftstoffen, zudem wird der Echte Lavendel als Heilpflanze genutzt. In Deutschland verbreitet sich der Lavendel rasant und ist in fast jeden Garten zu finden. Dank des warmen Wetters ist der Lavendel auch bei uns geruchsstark. Es gilt die Regel: je kälter die Gegend, desto geruchsärmer der Lavendel.
In der Küche werden junge Blätter und weiche Triebe zum Verfeinern von Gerichten wie Eintopf, Fisch, Geflügel, Lammfleisch und in Soßen und Suppen, in kleineren Mengen auch an Salaten verwendet.
Verschneiden: Im Frühjahr etwa ein Drittel bis maximal zwei Drittel der Pflanze zurückschneiden. Im Sommer sollte bis maximal zur Hälfte zurückgeschnitten werden. Im Herbst empfiehlt sich kein Schnitt. Junge Pflanzen sollten stärker als ältere Pflanzen geschnitten werden, in etwa bis zur Hälfte.
Echter Lavendel (Lavandula angustifolia)

Echter Beinwell (Symphytum officinale)

Fundorte: Als Standort werden sonnige bis halbschattige, feuchte, nährstoffreiche Böden, besonders Lehmböden, Gräben oder feuchte Wegränder bevorzugt, sowie feuchte Wiesen, Ufer, Auenwälder und Moorwiesen bis in Höhenlagen von 1000 Metern. Im Garten pflanzt man Beinwell am besten unter Obstbäume oder in die Nähe von Sträuchern, nicht aber in sonnige Kräuterbeete.
Merkmale und Verwechslungsgefahr: Beinwell gehört zu den Raublattgewächsen. Man erkennt ihn leicht an den borstigen-behaarten Blättern. Sie sind schmal zungenförmig, werden bis zu 40 cm lang. Die oberen Blätter haften ohne Stiel dem Stängel an. Sie können weißlich, bläulich oder rötlich-violett gefärbt sein.
Was wird gesammelt? Junge und ältere Blätter sowie junge Stängel und die dicken fleischigen Wurzeln.
Inhaltsstoffe und Geschmack: Die frischen Beinwellblätter weisen einen sehr hohen Proteinanteil auf, diese Proteine sind biologisch sehr hochwertig und in ihrem Nährwert durchaus mit tierischem Eiweiß vergleichbar.
Blätter und Wurzeln enthalten in geringen Mengen auch giftige Pyrolizidinalkaloide. Diese Pflanzenteile sollte man daher nicht in großen Mengen verspeisen.
Verwendung: Junge Blätter werden in einen Salat geschnitten. Ältere Blätter sollte man dünsten. Mit Knoblauch gewürzt entsteht ein leckeres Gemüse. In der Mittelschweiz backt man die Blätter in Teig. Die rauen Blätter des Beinwells eignen sich besonders gut dafür. Seine großen Blätter können auch zum Einwickeln benutzt werden.
Wissenswertes: In der Pflanzenheilkunde werden die getrockneten Wurzeln, aber auch das Kraut sowie die Blätter des Beinwells eingesetzt. In der Volksmedizin legte man frische, geriebene Wurzeln auf Wunden, Verbrennungen und Knochenbrüchen. Sie enthalten Schleimstoffe, Allantoin, Gerbstoffe, Rosmarinsäure, Cholin sowie, abhängig von Anbaugebiet und Sorte, Spuren von Pyrrolizidinalkaloiden. Als Arzneipflanze zugelassen ist Beinwell heute äußerlich bei schmerzhaften Muskel- und Gelenkbeschwerden, Prellungen, Zerrungen, Verstauchungen sowie zur lokalen Durchblutungsförderung.
Echter Beinwell (Symphytum officinale)

Gewöhnlicher Frauenmantel (Alchemilla vulgaris)

Fundorte Auf Wiesen, an Gräben und Wegen sowie in Wäldern. Im Garten bevorzugt die Art einen frischen bis feuchten Boden. Sie kommt auch mi leichten Schatten zurecht.
Merkmale und Verwechslung Die Frauenmantel sind sommergrüne Zwerg- oder Halbsträucher, oder ausdauernde krautige Pflanzen. Die Grundblätter bilden eine Rosette. Die Sprossachsen sind oberirdisch, manchmal teilweise verholzt. Ihre Verzweigung erfolgt monopodial. Die Hauptachse ist liegend, bildet Adventivwurzeln und ist mit Blattstiel- und Nebenblattresten besetzt. An der Spitze der Hauptachse befindet sich eine Grundblattrosette. Die Blütenstandsachsen werden seitenständig gebildet. Die Sprosse sind häufig behaart. Die Haare sind stets unverzweigt und meist gerade. Drüsenhaare sind sehr selten. Eine Verwechslung ist nur mit anderen mitteleuropäischen Alchemilla-Arten möglich. Sie sind jedoch alle genießbar.
Was wird gesammelt? Junge Blätter und Blütenstände. Für Tee wird das blühende Kraut abgeschnitten und getrocknet.
Inhaltstoffe Gerbstoffe, Flvonoide, Karotinoide, Phytosterine, Bitterstoffe, Saponine, Glykoside und Mineralstoffe wie Eisen, Kalium, Kalzium, Kiselsäure und Magnesium.In den Blüten ätherische Öle.
Verwendung Die jungen Blätter lassen sich gut zu Salaten und als Gemüse zubereiten. Größere Blätter schmecken im Auflauf gut und werden wie Spinat verarbeit.Für Tee dosiert man einen Teelöffel getrocknetes Kraut pro Tasse und lässt diesen 7 Minuten ziehen.
Volksmedizin Frauenmantel bezieht sich auf die Blattform und wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernt. Das Kraut wurde häufig in der Frauenheilkunde eingesetzt. Zum färben von Stoffen werden werden die Blätter vor der Blüte gesammelt, getrocknet, klein gehackt und midestens eine Stunde ausgekocht. Ein gelbgrüner Farbton ist das Ergebnis.
Gewöhnlicher Frauenmantel (Alchemilla vulgaris)

Winterkresse (Barbarea vulgaris)

Blütezeit April bis Juni, die Stängel werden 20 bis 90 Zentimeter Hoch, Die Winterkresse, auch Barbarakraut, genauer Gewöhnliches Barbarakraut oder Echtes Barbarakraut genannt, ist eine Pflanzenart in der Familie der Kreuzblütler. Die Winterkresse kann als Salat oder Gemüse verwendet werden und ihr wird in der Naturheilkunde eine blutreinigende Wirkung nachgesagt.
Diese Pflanzenart ist in der gemäßigten Zone inzwischen weltweit verbreitet. Sie wächst an Wegrändern, Äckern, Spülsäumen von Gewässern, Kiesgruben und Bahndämmen. Die Pflanzen bevorzugen einen feuchten, lehmhaltigen Boden.
Es werden reichblütige traubige Blütenstände entwickelt. Die zwittrigen, radiärsymmetrischen Blüten sind vierzählig und haben einen Durchmesser 7 bis 9 mm. Die vier Kronblätter sind goldgelb.
Gesammelt wird vor allem zwischen Dezember und Mai die jungen Blätter aus der Blattrosette, später im Jahr die Blüten und Blütenknospen.
Blätter lassen sich gut im Salat mischen und geben ihm einen pikanten Geschmack. Auch in Butter gedünstet werden und Spinat ähnlich gereicht werden. Die Blüten und Blütenknospen samt der zarten Stengen können wie Brokkoli zubereitet werde.
Da die Blätter bis in den Winter grün bleiben, bietet das Kraut eine vitaminreiche Kost im Winter.
In der Volksmedizin wird das Kraut harntreibendes und dem Stoffwechsel anredendes Mittel verabreicht.
Winterkresse nur frisch verwenden.
Winterkresse (Barbarea vulgaris)

Gewöhnlicher Beifuß (Artemisia vulgaris)

Das hierzulande häufige Wildkraut wächst an Weg- und Gebüsch-rändern. Je nach Region wird Beifuß auch Besenkraut, Fliegenkraut, Gänsekraut, Johannesgürtelkraut, Jungfernkraut, Sonnenwendkraut, Weiberkraut, Wilder Wermut oder Wisch genannt.
Die ausdauernde krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen von 60 bis 200 Zentimeter. Die meist aufrechten Stängel sind höchstens spärlich behaart. Die Laubblätter sind derb, meist 2,5 bis 5 Zentimeter lang. Die Blattoberseite ist grün, die Unterseite auf Grund von Behaarung grau-weißlich.
Die Blütezeit erstreckt sich von Juli bis September. Die Fruchtreife beginnt ab September.
Beifuß gehört zu den traditionellen Grutbier-Kräutern und wird als Gewürzpflanze zu fetten, schweren Fleischgerichten benutzt. Die enthaltenen Bitterstoffe regen die Bildung von Magensaft und Gallenflüssigkeit an und unterstützen so die Verdauung.
Gesammelt werden im Frühjahr die frischen Triebe mit geschlossenen Blütenstand. Auch zum Trocknen können die Triebe aufgehängt werden. Zarte Triebe können dem Salat beigemischt werden.
In Frankreich werden junge Beifußtriebe in Crêpes gebacken.
4 Eier, 125g Mehl, 125ml Milch, 125ml Wasser, 1 EL Öl verrühren und mit Salz würzen. Eine Stunde gehen lassen. Anschließend den zerkleinerten Beifuß zumischen und in gefetteter Pfanne beidseitig goldgelb backen. Serviert mit Frischkäse bestriechen.
Zum Fest der Sommersonnenwende wurde früher Beifuß am Gürtel getragen und verbrannt in der Hoffnung, drohendes Unheil abzuhalten.
Gewöhnlicher Beifuß (Artemisia vulgaris)

Zitronenmelisse oder Melisse (Melissa officinalis)

Die Zitronenmelisse ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die 25 bis 30 Jahre alt werden kann, Wuchshöhen von 20 bis 90, selten 120 cm erreicht und mehr oder weniger stark nach Zitronen duftet. Sie bildet ein Rhizom, von dem kurze, unterirdische Ausläufer abgehen. Die Stängel stehen aufrecht bis aufsteigend, sind verzweigt und mit 0,5 mm langen Drüsenhaaren und 1 bis 2 mm langen, abstehenden drüsenlosen Haaren besetzt. Die Behaarung ist meist spärlich, die Pflanzen können auch fast kahl sein.
Zur gezielten Nutzung wird Zitronenmelisse als zwei- bis dreijährige Kultur angebaut. Angebaut wird entweder durch Pflanzung von ab März vorgezogenen Jungpflanzen im Mai oder September oder durch Aussaat an Ort und Stelle im Mai, da zur Keimung meist Temperaturen um 20 °C erforderlich sind. Eine Vermehrung durch Stecklinge ist möglich. Die Zitronenmelisse kann drei- bis viermal jährlich kurz vor der Blüte geerntet werden.
Die Zitronenmelisse wird als Gewürz- oder Arzneipflanze und als Bienenweide angebaut. Die Blätter werden als Küchengewürz verwendet. Extrakte aus den Blättern werden zu Kräuterlikören verarbeitet. Zum Aromatisieren von kalten Getränken, Salaten und Saucen sowie Kompotten wird Melisse verwendet. Tee und Wein kann man aus ihr herstellen. Melissentee soll beruhigend wirken und verdauungsfördernd sein. Am aromatischsten ist Zitronenmelisse vor der Blüte.
Die traditionelle Verwendung ist die Unterstützung der Magenfunktion und bei nervlicher Belastung. Präparate wie Teeaufgüsse, Flüssig- oder Trockenextrakte aus der Melisse wirken beruhigend und krampflösend. Sie werden bei Einschlafstörungen und Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt. Häufig werden sie in Teemischungen mit anderen beruhigend wirkenden Drogen eingesetzt. Bäder werden bei Entzündungen der Haut und der Genitalorgane eingesetzt, aber auch als Entspannungsbäder.
Zitronenmelisse oder Melisse (Melissa officinalis)

Große Fetthenne (Sedum telephium)

Fundorte Die Pflanze kommt im Gebirge bis zu einer Höhe von 1000 m vor. Sie wächst in Felsspalten und auch in geröllhaltigen Böden. Auch an Waldrändern oder auf Waldlichtungen ist sie zu finden. Oft ist sie eine beliebte Gartenstaude. Bei der Grossen Fetthenne handelt es sich dabei um eine Sammelart, also die Zusammenlegung mehrerer früher einzeln beschriebener, nah verwandter Kleinarten.

Merkmale und Verwechslung Aufrecht wachsende Pflanze, mit fleischartigen, eiförmigen, leicht gezahnten Blättern. Im Frühjahr bilden Sie eine kreisförmige, dichte Rosette. Später Stengel mit dichten Blüten von blassgelb bis purpurrot.


Was wird gesammelt? Blätter, Triebspitzen, Stengel über den Winter auch die Wurzeln mit bohnengroßen Knollen.


Inhaltstoffe Gerbstoffe, Flavonoide, geringe Mengen an Piperidin-Alkaloiden, organische Säuren und Vitamin C.


Geschmack leicht säuerlich, der Kiwi ähnlich.


Verwendung Die zarten, saftigen Blätter sind eine schmackhafte Beigabe zu Salaten. Blätter Stengel und Triebspitzen sind mit anderen Gemüsearten auch wie Spinat zubereitbar. Bei größere Blätter und Stengel sollte man die pergamentartige Haut abziehen. Wurzelknöllchen im Winter kochen oder backen. Kleine Blätter können in Temperaturteig oder Bierteig in heißen Oel ausgebacken werden.


Rezept: Ein Eigelb verrühren dazu 100ml Wasser, 60g Mehl, einen halben Teelöffel Backpulver, einen Teelöffel Maisstärke. Die Blätter eintunken und in heißen Oel fritieren. Auf Küchenkrepp gut abtropfen lassen.


Volksmedizin Unsere Vorfahren haben die Planze auch Wundkraut genannt. Der geleeartige Saft der Pflanze wurde für Wunden, Hautausschläge und Verbrennungen genutzt.
Große Fetthenne (Sedum telephium)Große Fetthenne (Sedum telephium)

Große Brennnessel (Urtica dioica)

Fundorte Die Brennnessel ist gern auf nährstoffreichen Böden zu finden. Gebräuchliche Namen sind Hanfnessel, Donnernessel, Feuerkopf oder auch Saunessel. Die Blütezeit ist von Juli bis Oktober. Die Brennnessel wird 30-300 cm hoch. Außer in tropischen und arktischen Gebieten ist Sie überall auf der Nordhalbkugel zu finden.

Merkmale und Verwechslung Bei der Berührung gibt die Brennnessel sich unweigerlich zu erkennen. Die ganze Pflanze ist mit Brennhaaren besezt und die Wurzeln verzweigen sich im Boden, sodass sie größere Bestände bildet. Eine Verwechslungsgefahr besteht nicht, lediglich die Kleine Brennnessel (Urtica urens) wird bis zu 50 cm hoch und sieht genau so aus. Sie wird aber ebenso in der Küche verwendet.


Was wird gesammelt? Junge Blätter und Triebspitzen mit Blättern, Blütenstände und Saamen.


Inhaltstoffe Kraut und Blätter enthalten Flavonoiden, Mineralstoffen wie Magnesium, Kalzium und Silizium, Vitamin A und C.


Geschmack Der Geschmack wird als "dem Spinat ähnlich, aber aromatischer" und als feinsäuerlich beschrieben. Auch ein nussartiger Geschmack ist zu erkennen.


Verwendung Die jungen Blätter lassen sich wie Spinat verarbeiten. Püriert ideal in Pesto, zum Färben und Würzen von Nudelteig und Kartoffelpüree. Ebenso können klein gehackte Blätter dem frischen Salat beigemengt werden. Der unangenehmen Wirkung der Nesselhaare kann man bei der rohen Verwendung für Salate entgegenwirken, indem man die jungen Blätter in ein Tuch wickelt und stark wringt. Kochen sowie kurz blanchieren für Brennnesselspinat sowie -suppe macht die Nesselhaare ebenfalls unschädlich.
Brennnesselsaamen werden wie Sesam geröstet. Getrocknete Blätter werden als Tee oder zum Würzen benutzt.


Volksmedizin Brennnesseltee werden kolesterinsenkende Eigenschaften nachgesagt.


Gartenanwendung Ein scharfer Kaltwasserauszug (nur 24 Stunden angesetzt) als Pflanzenstärkungsmittel festigt durch die enthaltene Kieselsäure die Zellwände der damit gegossenen Pflanzen und stärkt sie so gegen den Befall beißender wie saugender Insekten. Eine Jauche löst zusätzlich den Stickstoff der Brennnessel sowie Spurenelemente heraus und hat dadurch auch Düngewirkung. Mäuse oder auch Maulwürfe verlieren die Lust an Ihrem Garten, wenn Jaucke in Ihre Gänge geschüttet wird.
Große Brennnessel (Urtica dioica)Große Brennnessel (Urtica dioica)

Bärlauch (Allium ursinum)

Fundorte Der Bärlauch kommt in fast ganz Europa mit Ausnahme der immergrünen, mediterranen Region sowie der ungarischen Tiefebene bis nach Nordasien (Kleinasien, Kaukasus) in Höhenlagen von Meereshöhe bis in 1900 Meter Höhe vor. Er ist häufig und findet sich teils in großen Beständen in schattigen, feuchten und humusreichen Auwäldern und Laubwäldern, in Auen, Schluchten, unter Sträuchern oder an Bächen.
Was wird gesammelt? Die Pflanze ist zwar komplett essbar, genutzt werden aber vorwiegend die Blätter.
Geschmack Lauchartig, typischen Geruch und Geschmack nach Knoblauch.
Verwendung Die Pflanze ist zwar komplett essbar, genutzt werden aber vorwiegend die Blätter, oft auch mit den Stängeln, frisch als Gewürz, für Dip-Saucen, Kräuterbutter und Pesto oder ganz allgemein als Gemüse in der Frühjahrsküche, Salate oder andere Speisen. Im Frühjahr kann Bärlauch auch den Schnittlauch oder das Zwiebelkraut ersetzen.
Volksmedizin Bärlauch wird heute bei Magen-Darmstörungen eingesetzt, aufgrund seiner antibakteriellen Wirkung gegen Gärungsdyspepsien sowie als Karminativum. Weitere Einsatzbereiche sind als Antihypertonikum und Antiarteriosklerotikum. Auch in der Naturheilkunde kommt Bärlauch als Heilmittel oft zur Anwendung. Die Heilwirkung ist den zahlreichen in ihm enthaltenen, überwiegend schwefelartigen ätherischen Ölen zuzuschreiben, die sich positiv auf Verdauung, Atemwege, Leber, Galle, Darm und Magen auswirken. Des Weiteren ergibt sich eine effektive Heilwirkung bei Arteriosklerose, Bluthochdruck und Darmerkrankungen. Zudem wirkt er Stoffwechsel anregend und wirkt sich positiv auf den Cholesterinspiegel aus und hilft zudem bei Wurmbefall.
Gartenanwendung Bärlauch benötigt Halbschattige, leicht feuchte Standorte.
Bärlauch (Allium ursinum)Bärlauch (Allium ursinum)

Pyrrolizidinalkaloide (abgekürzt PA) ist eine Sammelbezeichnung für Alkaloide, deren Grundstruktur das Ringsystem Pyrrolizidin enthält. In der Natur kommen Pyrrolizidinalkaloide als sekundäre Pflanzenstoffe weltweit in über 6000 verschiedenen Arten von Blütenpflanzen vor, die hauptsächlich den Familien der Korbblütler, Raublattgewächse, Hülsenfrüchtler und Orchideen zugehören. Den Pflanzen dienen diese Stoffe vornehmlich zur Abwehr von Verbiss. Bisher wurden mehr als 660 unterschiedliche PA und PA-Aminoxide identifiziert. Etwa die Hälfte dieser Verbindungen kann im tierischen Stoffwechsel zu reaktiven Metaboliten umgewandelt werden, die lebertoxisch wirken, beispielsweise da sie den Glutathion-Metabolismus stören. Daher können pyrrolizidinalkaloidhaltige Pflanzen für Vieh, Wildtiere und Menschen ein Gefährdungspotential darstellen.
Alkaloide sind natürlich vorkommende, chemisch heterogene, meist alkalische, stickstoffhaltige organische Verbindungen des Sekundärstoffwechsels, die auf den tierischen oder menschlichen Organismus wirken. Über 10.000 verschiedene pflanzliche, tierische oder von Mikroorganismen produzierte Substanzen werden dieser Stoffgruppe zugeordnet. Der Begriff wurde 1819 vom Hallenser Apotheker Carl Friedrich Wilhelm Meißner für „alkaliähnliche“ Pflanzenstoffe, wie Morphin, Strychnin und Solanin, geprägt. Eine zufriedenstellende und allgemein akzeptierte Definition für den Begriff „Alkaloid“ existiert jedoch bis heute nicht. Piperidin ist Strukturbestandteil des Alkaloids Piperin, das im schwarzen Pfeffer.
Flavonoide: Die Flavonoide sind eine Gruppe sekundärer Pflanzenstoffe, zu denen ein Großteil der Blütenfarbstoffe gehört. Sie leiten sich chemisch vom Grundgerüst des Flavan (2-Phenylchroman) ab und bestehen aus zwei aromatischen Ringen, die durch einen Tetrahydropyran-Ring verbunden sind. In der Natur gibt es rund 8000 Verbindungen, deren Vielfalt durch verschiedene Oxidationsstufen im sauerstoffhaltigen Ring, unterschiedliche Substitutionen an den aromatischen Ringen und das Anhängen von Zuckern (Glykosid-Bildung) entsteht. Die Biosynthese verläuft über den Shikimisäureweg.

Flavonoide sind universell in Pflanzen vorhanden, somit auch in der menschlichen Nahrung. Ihnen werden besonders antioxidative Eigenschaften zugeschrieben. Etliche flavonoidhaltige Pflanzen werden medizinisch genutzt.